Es wird eng. Zumindest in den Ballungsgebieten rund um den Globus, wo Wohnraum knapp und der Quadratmeter teuer ist. Eine Herausforderung für die Möbelhersteller, um gerade dort das Optimum an Stauraum, Ordnung und Zugriff herauszuholen. Mit der „urban smart kitchen“ zeigt Kesseböhmer zur Interzum 2019, wie sich eine sechs Quadratmeter kleine Metropolküche mit intelligenten Beschlaglösungen praktisch und anwenderfreundlich planen lässt, wie die Technik Stauraum auf kleinen Grundrissen optimal ausnutzt und Übersicht sowie komfortablen Zugriff auf den Inhalt schafft. Alle zum Einsatz kommenden Beschläge versetzt der Zulieferer in „Smart home“-Bereitschaft und demonstriert, dass sie kompatibel sind mit den verschiedenen Möglichkeiten, sie per Sprache zu steuern.
Nicht einmal drei Schritte benötigt der Besucher in der „urban smart kitchen“ auf dem Kesseböhmer-Messestand zur Interzum, um durch den Raum zu schreiten. Dennoch: Die kleine Metropolküche ist gut ausgestattet, so dass die clevere Planung dieses Sechs-Quadratmeter-Grundrisses, der noch dazu mit den üblichen Standards Kühlschrank, Spülmaschine, Backofen, Mülleimer und einem Tisch bestückt ist, eine erhebliche Stauraumfläche schafft.
Eine simple und praktische Lösung zeigt Kesseböhmer mit dem neuen „TopSwing“, eine von der LGA begleitete, vor allem kindersichere Produktentwicklung. Der Esstisch hängt platzsparend an der Wand und senkt sich bei Bedarf nach der Ein-Hand-Entriegelung dank integrierter Dämpfung sanft ab.
Die Küche selbst plante Kesseböhmer in L-Form und startet am langen Ende mit dem neuen frontseitig abgeschrägten Hochschrank „TANDEM diagonal“. Schmal zulaufende Fronten bieten sich architektonisch gerade in kleinen Küchen an, um die Laufwege frei zu halten. Der Ableger des „TANDEM“ punktet wie das Vorbild mit bewährter Technologie, mit Einhandbedienung, wobei die Tablare mit dem Öffnen der Tür dem Nutzer sanft entgegenfahren. Kesseböhmer liefert zunächst „ARENA classic“-Tablare mit klassischer Runddraht-Reling und die von einem schmalen Metallband umrandeten „ARENA style“-Tablare in der neuen Grundform. Sie sind höhenverstellbar und von drei Seiten zugänglich, weil sich die Tür weit über die kurze Seite öffnet. „TANDEM diagonal“ bietet Kesseböhmer zunächst in 300er Breite und in zwei Rahmenhöhen für Schränke ab 1.200 und ab 1.800 mm. Der Beschlag lässt sich in nur drei Schritten leicht am Boden und an der Seite montieren; eine Justierung ist nicht erforderlich. Einmal montiert, funktioniert „TANDEM diagonal“ nach dem Prinzip „fit and forget“ problemlos über seine gesamte Einsatzdauer.
Viel Platz auf kleinem Raum
Zusammen mit dem „TANDEM diagonal“ und dem benachbarten Kühlschrank bildet der „DISPENSA“-Hochschrank eine Einheit neben der Arbeitsplatte. Der 300 mm breite Apothekerauszug gehört als Trockenvorratsschrank zu den Klassikern im Kesseböhmer-Portfolio. Kein Wunder: Ein Küchenschrank mit dieser Ausstattung nutzt auf wenig Grundfläche den Stauraum optimal: Selbst bei einer Beladung von bis zu 100 Kilogramm nimmt er nur 0,15 m² Grundfläche in Anspruch. Und er bietet von zwei Seiten freie Sicht auf das gesamte Staugut sowie jederzeit bequemen Zugriff auf alle gelagerten Lebensmittel und Utensilien. Denn der Inhalt fährt beim Öffnen vollständig bis vor die Front heraus.
Die Idee des Apothekerauszuges führt der „Dispensa junior III“ im Unterschrank fort. Der „Kleine“ ist mit nahezu allen Eigenschaften des großen Bruders ausgestattet. Führungen mit gedämpftem Selbsteinzug und ruhigem Laufverhalten sowie die Flexibilität der Tablare und „YouboXxen“ sorgen für Komfort.
Den „DISPENSA“ präsentiert Kesseböhmer mit elektrischer Öffnung. Auf leichten Druck auf die Front fährt selbst schwerer Inhalt dem Nutzer entgegen. Der „eTouch“ ist immer dann sinnvoll, wenn eine grifflose Frontgestaltung und ein selbsttätiges Öffnen gewünscht sind. Es findet sich in der „urban smart kitchen“ – exemplarisch für die gesamte „FREElift“-Familie – auch beim „FREEfold“-Klappenbeschlag im Hängeschrank über der Arbeitsfläche. Hier faltet sich die Front beim Hochfahren platzsparend zusammen – genauso leicht schließt der Schrank wieder beim Antippen des innenliegenden Tasters. „FREEfold“ eignet sich insbesondere für niedrige Decken, aber auch für unterschiedlich hohe Hängeschränke und große, schwere Fronten.
Alles griffbereit
Wo Stauraum in der Küche ein knappes Gut ist, nutzen Hängeschränke die Platzreserven über der Arbeitsplatte optimal. Damit aber auch die oberen Böden in bequeme Reichweite gelangen, stattet Kesseböhmer einen zweiten Hängeschrank über der Ecke exemplarisch mit „iMove“ aus. Die Tablare fahren voll beladen mit einer ruhigen, leichten und fließenden Bewegung komplett aus dem Schrankkorpus heraus, sodass die Stauebenen vor dem Schrank zum Stehen kommen. Der Nutzer hat dadurch beide Hände frei, um das Staugut herauszunehmen oder einzustellen. Der „iMove“ trägt in den beiden lieferbaren Versionen auf den bewegten Tablaren eine Zuladung von bis zu 8 kg.
Eine Profilleiste aus Aluminium schafft die Basis für unbegrenzte Möglichkeiten in der Nische. Der „LINERO MosaiQ“-Baukasten umfasst vielfältige Ablagen, Haken und Halter – genau genommen elf Module in der Basisausstattung – zum Einhängen, Aufstecken, Kombinieren und immer wieder neu Arrangieren. Hier finden nicht nur Küchenhelfer und Kräutertöpfe ihren Platz; die „eBoxx“ bietet zusätzliche Steckdosen und einen festen Platz für Tablets und Smartphones. In das „LINERO“-Profil integrierte Kesseböhmer zur Interzum LED-Technologie der neusten Generation; das Licht lässt sich damit dimmen und in der Farbe variieren.
Keine tote Ecke
Der Eckschrankbeschlag „LeMans“ nutzt selbst die sonst „tote“ Ecke in der „urban smart kitchen“ optimal; bis zu 70 Prozent mehr Staufläche bietet er gegenüber einem Schrank mit Auszügen neben der „toten“ Ecke. Dank eines eleganten und perfekt abgestimmten Bewegungsablaufes bringt der Beschlag den gesamten Inhalt aus der Ecke heraus bis vor die Küchenfront. Dabei lassen sich die Tablare einzeln und jeweils vollständig herausfahren. Die Tablargeometrie, die an die französische 24-Stunden-Rennstrecke erinnert, passt sich der von Töpfen und Pfannen an, die auch über die Reling hinausragen können. Durch die Höhenverstellbarkeit findet auch jeder hohe Kochtopf seinen Platz und bleibt dabei stets im direkten Zugriff. Die hochwertige Verarbeitung erlaubt es, insbesondere schwere Töpfe und Pfannen raumsparend unterzubringen; jedes Tablar kann mühelos bis zu 25 kg tragen.
Stauraum als Über- und Untermieter des Backofens
Ihren Abschluss am kurzen Winkel findet die „urban smart kitchen“ in der Geräte-Vorrats-Kombination eines 60 cm breiten Hochschranks. Über dem Backofen erschließt „TurnMotion II“ mit einzeln um 360 Grad drehbaren Böden den Stauraum und bietet dabei volle Übersicht und einfachen, direkten Zugriff auf das gesamte Staugut.
Direkt unter dem hoch eingebauten Backofen schafft „TANDEM side“ zusätzlichen und direkt zugänglichen Stauraum in der Tür. Als Baukastensystem konzipiert lässt sich das Türregal individuell konfigurieren: mit mehreren Ebenen, unterschiedlichen, flexibel verstellbaren Tablaren oder den frei positionierbaren „YouboXx“-Aufbewahrungsboxen.
Ready for smart kitchen
Der „urban smart kitchen“ gibt Kesseböhmer zur Interzum 2019 eine smarte Hülle und wagt damit einen Ausblick auf das nächste Jahr. Auf Basis einer Studie zeigt das Unternehmen, dass alle seine „eTouch“-fähigen Beschläge bereit sind für das Erlebnis „smart kitchen“. Optional lassen sie sich dann auch per Sprache steuern, u.a. via Amazon Alexa, Apple home kit, Microsoft Cortana oder Google home assist.
Über verschiedene Küchenszenarien, wie zum Beispiel das Frühstück, veranschaulicht der Möbelbeschlagspezialist in Köln, welche Möglichkeiten er zukünftig mit dieser Technik ausschöpfen will. Dabei fährt auf Sprachbefehl der „DISPENSA“-Hochschrank vollständig heraus und die „FREEfold“-Klappe am Hängeschrank faltet sich auf. Kühlschrank, Spülmaschine und Mülleimer öffnen über das neue „eTouch+“. Das Licht in der Nische passt sich in Helligkeit und Farbtemperatur der Tageszeit an und leuchtet die Arbeitsfläche angemessen aus.
Kesseböhmer bedient mit der „urban smart kitchen“ gleich zwei Trends. Wenn Küchen, vor allem im Zuge der Urbanisierung, immer kleiner werden, dann steigt die Bedeutung intelligenter Beschlaglösungen, die Ordnung und Stauraum schaffen. Die kleine, gut ausgestattete Metropolküche passt in das von der Koelnmesse entwickelte Konzept der „tiny spaces“, wonach Wohnen auf engem Raum nicht mit Abstrichen beim Wohnkomfort einhergehen muss. Sinnvoll im Sinne von noch mehr Komfort und vor allem sicher will der Hersteller seine Produkte auf lange Sicht für ganzheitliche Smart home-Lösungen ausstatten.
Hochauflösende Bilder
Für hoch aufgelöste Bilder klicken Sie bitte auf das jeweilige Vorschaubild.