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11. Februar 2018: Kein Vergleich! Ein Rückblick auf die ZOW 2018

Foto: Koelnmesse

Das war sie nun, die erste ZOW unter der Regie der Koelnmesse. Wie viel Skepsis und abwartende Haltung gab es im Vorfeld, wie viele, die an diese Messe glaubten, wie hoch waren die Erwartungen? Im Vorfeld gab es nicht viele Möglichkeiten: Der Veranstalter hatte genau einen Schuss, und der musste sitzen. Andernfalls wäre die Messe ein für allemal gestorben.

Doch im Schlussbericht heißt es schließlich: „Eine stets gut besuchte Halle 20 des Messegeländes in Bad Salzuflen, allerorts zufriedene Gesichter und auch die Zahlen sprechen für den Erfolg der Veranstaltung. Rund 4.000 Besucher kamen vom 6. bis 8. Februar nach Bad Salzuflen, davon rund 27 Prozent aus dem Ausland. 188 Aussteller aus 17 Ländern (127 aus Deutschland sowie 61 Aussteller aus dem Ausland) füllten die 12.000 Quadratmeter Bruttoausstellungsfläche. Einen hervorragenden Austausch in familiärer Atmosphäre bescheinigten Besucher und Aussteller der Ideenwerkstatt der Möbelzuliefererindustrie.“ Na bitte, die Koelnmesse darf melden, ein wichtiges Ziel der neu konzipierten Veranstaltung erreicht zu haben.

Natürlich lässt sich das relativieren oder sogar zerreden, von Ausstellern, die kommunizieren, dass sie zur Mittagszeit und ab ca. 16 Uhr auffällig leere Gänge wahrnehmen, von ausländischen Fachbesuchern, die sich darüber wundern, dass nur eine Halle belegt ist, von Besuchern aus der Möbelindustrie, die gar mangelnde Qualität bescheinigen. Und last but not least: Die Preise beim Catering, die für die ostwestfälische Provinz unverschämt hoch daherkommen.

Aber mal Hand aufs Herz: Natürlich liegt es nahe, aber tatsächlich findet die ZOW 2018 nirgendwo ein Projekt, mit dem sie sich messen will, mit dem sie vergleichbar wäre, nicht in der Interzum in Köln, auch nicht in der Sicam im italienischen Pordenone und erst recht nicht in vorausgegangenen ZOW‘s unter der Regie von Clarion Events Deutschland. Die ZOW 2018 ist ein Neuanfang, mit dem die, die an sie glaubten, einen Erfolg für sich verbuchen können.

Die Koelnmesse hat mit all ihrer Kompetenz, Messen zu veranstalten, und mit aller Bescheidenheit alles richtig gemacht – mit einem Konzept, das das Beste aus „back to the roots“ vereint mit modernem Messewesen, mit dem Fokus auf einen Standort im Herzen der deutschen Möbelindustrie, der einfach auch eine Messe braucht, mit Flächen, die sich anschaulich und praxisnah den Zukunftsthemen Leichtbau, knapper Wohnraum und Mobilität widmen. Und letztendlich bleibt der Termin Anfang Februar relevant für Einkaufsentscheidungen; das hat das Gros der Aussteller bereits in Vorberichten bestätigt.

Das Fundament ist gelegt, um die „neue“ ZOW zu einer ihr eigenen Stärke zu führen – ohne Vergleiche zu anderen Branchenmessen oder zu vorausgegangenen Veranstaltungen. Über Preise beim Catering kann man sicher reden, und leere Gänge, so ein Aussteller, müssten nichts Schlechtes bedeuten, berichteten doch viele davon, intensive und qualitative Gespräche auf den Ständen geführt und die Messe als Kommunikations- und Netzwerkplattform genutzt zu haben. Dafür spricht die eigene Erfahrung, viele Bekannte, die auf der Messe unterwegs waren, gar nicht getroffen zu haben.

Der ZOW und ihren Machern bleibt zu wünschen, dass nun im Nachgang vornehmlich Positives über die Messe die Runde macht und die Veranstalter die gebotene Bescheidenheit mit dem Fokus auf die Region bewahren. So wird die ZOW auch in zwei Jahren mit den ihr 2018 angeborenen Stärken noch überzeugen können, um vom 4. bis 6. Februar 2020 schwungvoll und mit weniger Skepsis erneut an den Start zu gehen.

Der Ruf aus der Finsternis … Interzum 2019

Vom 21. bis 24. Mai 2019 folgen wir dem Ruf aus der Finsternis, testen die Schlüssel „per la serrature di domani“, suchen – möglicherweise vergebens – nach der „angolo morto“, überwinden uns, einmal an Rost zu lecken und probieren aus, wie es ist, wenn man alles auf eine Karte setzt.

Klingt wie ein Krimi oder ein Abenteuer im Escape Room? Mitnichten! Es ist einfach „nur“ Interzum in Köln. Wir erwarten die 60. Auflage der Weltleitmesse für die Möbelfertigung und den Innenausbau mit Spannung.

Mit einer neuen Generation wegweisender Produktinnovationen, mit smartem Design, cleverer Technik und durchdachten digitalen Anwendungen hat Kesseböhmer seinen Auftritt auf der Interzum 2019 angekündigt. Das Motto, unter dem sich der Beschlagsystemhersteller präsentiert: „driving the future“.

Ganz herzlich laden wir Sie zum Besuch des Standes D020/E021 in Halle 8.1 ein. Holger Schmitz und Bianca Hannemann werden über die gesamte Messedauer dort Ihre Ansprechpartner sein.

Vom Möbelschlosshersteller zum Systemanbieter mechanischer und elektronischer Schließlösungen für Möbel und Mehr – der Wandel des Mindener Familienunternehmens Lehmann spielt beim Messeauftritt auf der Interzum 2019 eine zentrale Rolle. Auf dem Stand D029/C028 in Halle 8.1 erwarten Sie Burkhard Müller und am Messedienstag und -mittwoch Camillo Kluge, um Ihnen unter dem Titel „The Future of Security – Smart Locking Solutions“ schon heute Schließlösungen für das Arbeiten, Wohnen und Leben von morgen zu präsentieren.

Homapal konzentriert sich immer mehr auf den Raumkonzeptgedanken. Wandelemente, zum Teil akustisch wirksam, Türen aus der Expresskollektion, kratzfeste und gegen Fingerabdrücke resistente horizontale Oberflächen finden sich stimmig im Farbverbund und in vielfältigem funktionalem Kontext. Zur Interzum untermauert Homapal seine Kompetenz bei erweiterten Brandschutzlösungen; neu ist die Präsenz im Spa-Bereich. Auf dem Stand A011 in Halle 6.1 wird Corinna Eicke vom 21. bis 24. Mai 2019 Ihre Ansprechpartnerin sein.

Für L&S Deutschland sind Geschäftsführer Udo Gottschalk und – speziell für den Beschlagfachhandel – Thomas Schröer Ihre Ansprechpartner. Sie finden den Stand A030/B031 in Halle 4.2. 

Für Kesseböhmer, Homapal und Lehmann haben wir wieder Presseunterlagen in ganz kompakter Form für Sie vorbereitet.

Erleben Sie mit bic.PR das Abenteuer Interzum!

P.S. Die Fachzeitschrift BM (Ausgabe 5/19) inspirierte uns mit ihrer Bildunterschrift zum neuen Klappenbeschlag „FREEspace“ von Kesseböhmer zu diesem Beitrag.

Italien boomt – Der Messeplatz Pordenone behauptet sich auf hohem Niveau

Successo a tutto tondo! So könnte man die elfte Auflage der SICAM Pordenone wohl am besten umschreiben. Rund 600 Aussteller – und dabei standen noch einige auf der Warteliste – zeigten auf 16.500 Quadratmetern in zehn Hallen Zulieferprodukte für die Möbelfertigung und den Innenausbau. 69 Prozent der Besucher – der Veranstalter spricht von 8.000 Unternehmen – kamen aus Italien, 31 Prozent aus weiteren 109 Ländern, allen voran Deutschland und China. Geht man davon aus, dass jedes der genannten 8.000 Unternehmen zwei bis drei Vertreter entsendete, dann darf man gut und gern von 18.000 Besuchern sprechen. Wer Fotos von vollen Gängen haben wollte, der bekam sie. Die SICAM behauptet sich auf hohem Niveau.

Doch wo entspringt der Erfolg, den die Messe, die dem Ursprungskonzept der ZOW folgt, selbst in einem Interzum-Jahr verbucht? Ist es allein das italienische „Dolce vita“ im Oktober? Sicher: Das gute Essen und der Wein Venetiens spielen eine Rolle, aber einige Aussteller sagen ganz klar: Hier in Pordenone können wir ein halbes Jahr vor der Eurocucina unsere Produkte bei der italienischen Küchenindustrie platzieren; die habe sich auf der Interzum rar gemacht. Hinzu kommt die Bescheidenheit und Konsequenz, mit der die Familie Giobbi „ihre“ SICAM organisiert, eine Messe ohne Schnickschnack und Inszenierung, auf der allein die Produkte im Mittelpunkt stehen und wo alles auf ein effektives, aber lockeres Networking ausgerichtet ist.

Fast schon legendär sind die Gespräche auf den Gängen. Was Verl denn so mache, fragte der Geschäftsführer eines in Rödinghausen ansässigen Zulieferers. Und stolz kann man in diesen Tagen antworten, dass sich der Sportclub an der Tabellenspitze der Regionalliga West mit dem SV Rödinghausen zeigt.

Aber Verl war auch wegen eines anderen Namens in aller Munde. Kesseböhmer präsentierte in Pordenone einen cleveren Küchenhelfer, den man wegen der Exklusivität für Nobilia auf der Interzum noch unter Verschluss gehalten hatte. „SpaceFlexx“, so der Name, darf sich als das erste Organisationssystem bezeichnen, das das Vorratsdosenchaos im Auszug in den Griff bekommt. Der Einsatz, den Kesseböhmer gemeinsam mit Nutzern entwickelte, besteht aus flexiblem und leistungsfähigem „nesttex“; darin lassen sich Vorratsdosen unterschiedlicher Größe und Form sowie die passenden Deckel ohne aufwendiges Vorsortieren platzsparend und übersichtlich verstauen.

Solche Neuheiten und zahlreiche Weiterentwicklungen nach der Interzum interessieren die Fachpresse blendend. bic.PR  kümmerte sich vor allem um die deutschen Journalisten, die das Treiben in Pordenone aufmerksam beobachten. Pressemappen waren vorbereitet, und im persönlichen Gespräch wurden zukünftige Projekte besprochen.

Jetzt blickt die Branche nach Bad Salzuflen, wo vom 4. bis 6. Februar 2020 die zweite Auflage der neuen ZOW steigen soll. Einige SICAM-Aussteller haben ihr Kommen in Pordenone festgezurrt und freuen sich auf das Event im Herzen der deutschen Küchenmöbelindustrie. Die nächste SICAM ist für den 13. bis 16. Oktober 2020 geplant.

 

 

 

 

 

Mit BaSys auf der BAU 2019

Die BAU gehört für BaSys – Bartels Systembeschläge aus Kalletal zu den wichtigsten Messen. Auf Stand 430 in Halle B4 präsentiert sich der Baubeschlaghersteller inmitten seiner Kun­den, der Türen- und Zargenindustrie, und steht darum ganze sechs Tage lang im direkten konstruktiven Dialog. bic.PR ist mittendrin, statt nur dabei, um mit den Verlagsvertretern, Journalisten und Fachredakteuren zu sprechen und sie mit relevanten Informationen zu versorgen.

ZOW – „Zukunft OstWestfalen“ oder „Zett, oh weh“?

Morgen geht die ZOW in Bad Salzuflen unter Federführung der Koelnmesse in ihre zweite Runde. Der Neustart 2018 verlief vielversprechend (siehe dazu auch der bic.PR-Beitrag vom 11. Februar 2018). Doch im Vorfeld der zweiten Auflage sieht es nicht so rosig aus. Die Ausstellererwartungen musste die Koelnmesse bereits von 250 nach unten korrigieren. Bis dato stehen 111 Aussteller in der ZOW-App. Damit liegt die Zahl auch noch unter der von 2018.

Dabei hat der Veranstalter wieder ein „Rundum-Sorglos-Paket“ geschnürt und mächtig getrommelt. Branchengrößen auf Zulieferer- und Möbelherstellerseite sprachen und sprechen sich mit eindeutigen Statements für diese Messe aus, glauben an den richtigen Zeitpunkt zwischen zwei Interzum und den Standort im Herzen der deutschen Küchenmöbelindustrie. Und natürlich nutzen die diesjährigen Aussteller genau diese Argumente, um sich nun mit ihren „großen Ideen auf kleinem Raum“, ausschließlich in der Messehalle 20, zu präsentieren, viele intensive und persönliche Gespräche zu führen sowie über konkrete Anwendungen und kundenspezifische Weiterentwicklungen zu diskutieren.

„Große Ideen auf kleinem Raum“

Mit diesem Slogan, könnte man behaupten, mache die Koelnmesse das Beste draus. Ja genau, aber viel besser ist doch, dass man sich damit schlicht und ergreifend auf seine Stärken besinnt. Auch oder gerade die Hidden Champions, von denen es einige gibt unter den ZOW-Ausstellern und die auf einer Interzum untergehen würden, haben oft großartige Ideen, die an die Möbelindustrie herangetragen werden wollen. Und den Anspruch, die ZOW zu alter Stärke zurückzuführen, hat die Koelnmesse berechtigterweise längst nicht mehr (siehe auch den Beitrag „ZOW: DAS VEXIERBILD EINER MESSE“ von Wilfried Wadsack aus dem Jahr 2016).

Für viel wichtiger halte ich es, dass sich die Zulieferermesse Ostwestfalen für die Möbelindustrie und den Innenausbau zu einem zuverlässigen und beständigen Ankerpunkt vor allem für kleine, aber natürlich auch für große Player in der Schlüsselregion entwickelt. „Klasse statt Masse“ sollte das Motto bleiben. Die Koelnmesse ebnet dafür den Weg, schafft Planungssicherheit, indem sie die Veranstaltung bereits jetzt für 2022 zusagt (siehe Interview mit Messe-Direktor Maik Fischer in der HK 1/2020). Jetzt muss ein, wenn auch kleiner, aber harter Kern mitziehen.

Gemeinsam stark

Der Chef eines langjährigen Ausstellerunternehmens brachte es kürzlich auf den Punkt: „Ja, ich glaube an das Konzept der ZOW, ich kann aber auch nicht allein ausstellen.“ Darum ist es wichtig, dass sich die diesjährigen Aussteller zusammenraufen für eine ZOW, die ihre Stärken letztlich nur im Kleinen ausspielen kann. Dieser kleine harte Kern könnte – sicherlich auch mit jeder Menge Geduld – in der Lage sein, wieder mehr Anziehungskraft zu entwickeln und der ZOW zu einem festen Platz im Messekalender zu verhelfen.

Man darf gespannt sein, wie die ZOW 2020 verläuft und wie nachhaltig sich daraus das gemeinsame Ziel von Ausstellern, Besuchern und Veranstalter entwickelt, an der Messe festzuhalten. Wenn die diesjährige ZOW ein Erfolg wird, liegt es an allen Beteiligten, angemessenen Optimismus zu verbreiten, um das Ausstellerfeld erneut auszuweiten und das positive Bild der ZOW für die Zukunft zu festigen.